Während die Helmut Hinz GmbH & Co. sich auf Privatkunden fokussiert, betreut die Holthausen GmbH größere Objekte ab zehn Wohneinheiten. In ihrer Unternehmensphilosophie fühlen sie sich jedoch eng verbunden und freuen sich auf ihre neue Nachbarschaft. Günter Hinz und Bastian Winter, respektive Geschäftsführer der Helmut Hinz GmbH & Co. und der Holthausen GmbH, kennen und schätzen sich seit langem. Als sich beide Unternehmer aus Platzmangel an den jeweiligen Unternehmensstandorten mit dem Gedanken an einen zukunftsfähigen Neubau trugen, war die Idee von zwei benachbarten Gebäuden schnell geboren. Bisher in Sülz angesiedelt, fand sich in nur wenigen Metern Luftlinie ein geeignetes Grundstück in Zollstock. Nach ca. anderthalbjähriger Bauzeit wurden die beiden dreigeschossigen Bürobauten mit jeweils rund 1.800 Quadratmetern Büro-, Ausstellungs- und Lagerfläche 2022 fertiggestellt. Die Gestaltung der Gebäude orientiert sich am jeweiligen Corporate Design der Unternehmen: Der Hinz-Bau greift das markante Hinz-Rot mit der blauen Welle auf, während der Holthausen-Bau in klassischem Weiß mit grünen und roten Akzenten dem Firmenlogo entsprechend aufwartet.
Zukunftsorientierte Planung und moderne Umwelttechnik
In Sachen Gebäudetechnik hat man zukunfts- und umweltorientiert geplant: Beide Gebäude entsprechen dem KfW 55-Standard. Die Stromversorgung übernimmt größtenteils eine Photovoltaik-Anlage, die zudem die E-Ladestationen speist. Ein Batteriespeicher macht die Solarenergie auch in sonnenarmen Zeiten abrufbar. "Wir möchten möglichst energieautark sein. Das ist für uns auch unter Nachhaltigkeitsgesichtspunkten relevant“, erklärt Günter Hinz. Für die Klimatisierung der Gebäude setzt man ebenfalls auf erneuerbare Energien: Reversible Wärmepumpen gewinnen Wärme aus der Umgebungsluft, bzw. entziehen die Wärme den Innenräumen, um diese zu kühlen. Die Verteilung der Wärme bzw. Kälte übernimmt der Clima-Level Multiboden, der neben dem Heizen und Kühlen auch das Lüften übernimmt. „Wir arbeiten im Bereich der konventionellen Fußbodenheizung schon seit Jahren mit der ClimaLevel Energiesysteme GmbH zusammen“, erläutert Bastian Winter. „Für unsere Gebäude haben wir uns für den innovativen ClimaLevel Multiboden entschieden. Das schlanke und sehr energieeffiziente System hat uns überzeugt.“ Ein weiterer Vorteil: Die gesamte Unterflurverkabelung kann in den Clima-Level Multiboden integriert werden.
Planungsziel Behaglichkeit
Das Innenraumklima in Büroräumen beeinflusst das Wohlbefinden und die Leistungsfähigkeit der darin arbeitenden Menschen. Für eine hygienische Innenraumqualität ist eine kontrollierte Lufterneuerung notwendig. Desweiteren soll die operative Raumtemperatur in der Aufenthaltszone bei hohen Außentemperaturen den Wert von 26°C nicht überschreiten. Da Wasser gegenüber der Luft eine um das Vierfache höhere spezifische Wärmekapazität hat, ist für Abfuhr der thermischen Lasten ein wasserbasiertes System klar zu bevorzugen. Die Lüftungsanlage wird bei diesem Ansatz rein auf den gewünschten Außenluftvolumenstrom ausgelegt. Die Luftführung ist dabei so zu planen, dass eine maximale mittlere Luftgeschwindigkeit von 0,24 m/s im Aufenthaltsbereich nicht überschritten wird. Die idealen Lösung für diese Planungsparameter ist der ClimaLevel Multiboden. Durch die Kombination einer Warmwasser-Fußbodenheizung mit einem luftführenden Hohlboden und bodenintegrierten Luftauslässen sorgt man im Kühlfall für eine sehr effiziente Leistungssteigerung der Flächenkühlung. Die Luftauslässe des Clima-LevelMultibodens sind so konstruiert, dass keine turbulente Luftströmung in der Aufenthaltszone entsteht. Das System optimiert das Wechselspiel des thermisch aktivierten Estrichs mit einer schnelI reagierenden Lüftungsanlage. Die bodennahe Lufteinströmung sorgt im Sommer für eine deutliche Leistungssteigerung gegenüber reinen Flächensystemen ohne Lüftungskomponente. Die Systemtemperaturen betragen 35°/32° im Winter und 16°/19° im Sommer. Um die gewünschte Kühlleistung von > 60W/m2 zu realisieren, wird die Zuluft in der Lüftungszentrale entfeuchtet. Die Betriebsangehörigen in den „zweieiigen Zwillingen“, wie Hinz und Winter ihre Neubauten gerne nennen, hatten an den heißen Sommertagen des Jahres 2022 auf jeden Fall ein optimales Arbeitsumfeld.
Quelle: Die ClimaLevel Depesche, No. 1/2023