10. November 2014
Alarmsignal bei den Azubis
Foto: Ronald Larmann
Das sind sicherlich Gründe dafür, dass sich junge Menschen für eine Ausbildung in dem Kölner Unternehmen am Sülzgürtel interessieren. „Wir hatten über 50 Bewerbungen für die zwei bis drei Ausbildungsstellen“, sagt Geschäftsführer Günter Hinz. Eine nicht ganz typische Situation für die Betriebe, wie die Vorstellung der Jahresbilanz auf dem Kölner Ausbildungsmarkt in den Räumen der Hinz GmbH verdeutlichte.
„Es ist und bleibt schwierig, Betriebe und Jugendliche zusammenzubringen“, sagt Roswitha Stock, Leiterin der Agentur für Arbeit Köln. 6336 gemeldete Ausbildungsstellen hat die Agentur verzeichnet, lediglich 204 Stellen weniger als im Vorjahr. Dagegen standen 5940 registrierte Bewerber (50 weniger als im Vorjahr). Noch seien 227 Bewerber unversorgt und 353 Stellen unbesetzt, sagt Stock. Doch es sei oftmals schwierig, die Anforderungen der Betriebe an die Bewerber und die Wünsche der Jugendlichen in Einklang zu bringen.
Für die Handwerkskammer zu Köln zog der stellvertretende Geschäftsführer Dr. Markus Eickhoff Bilanz. Mit 5495 neu abgeschlossenen Ausbildungsverhältnissen verzeichnete die Kammer lediglich acht Verträge weniger als im vorangegangenen Berufsberatungsjahr. „Dass die Ausbildungszahlen des Handwerks im Vergleich zum Vorjahr praktisch unverändert sind, ist bereits ein gutes Ergebnis“, sagt Eickhoff.
Wenig zufrieden ist Gregor Berghausen, IHK-Geschäftsführer für Aus- und Weiterbildung. In Köln habe sich die Anzahl der neu eingetragenen Ausbildungsverhältnisse um 192 auf 4296 reduziert. „Attraktive Ausbildungsplätze bleiben unbesetzt. Das ist ein Alarmsignal“, sagt Berghausen. IHK, Handwerkskammer und Agentur für Arbeit sind sich daher einig, dass verstärkt in die Berufsorientierung investiert werden müsse.
Von Roland Larmann